Karl Fohr | "Mikrosphären - experimentelle Fotografie"
8. März bis 12. April 2014
Zum Künstler
Der 1932 geborene Künstler beschäftigt sich seit ca. 45 Jahren mit der Fotografie von flächigen Kristallstrukturen, mit analoger Technik. Er lebt in Bidingen.
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Die Galerie Bildfläche von Hubert P. Klotzeck zeigt ab dem 8. März 2014 z.T. großformatige Fotoarbeiten des 1932 geborenen Fotografen Karl Fohr mit dem Titel „Mikrosphären - Experimentelle Fotografie“. Es handelt sich dabei um bisher so noch nicht gesehene Kristallgebilde von besonderer Schönheit und Farbenpracht.
Eine angemessene Würdigung und Einschätzung der gezeigten Fotografien bedürfen einer prosaischen Herkunfts- und Herstellungserklärung. Bevor es zur Schönheit und zum Farbrausch kommt, müssen wesentliche technisch-naturwissenschaftliche Zwischenschritte gemacht werden.
Bereits in den 60ern erprobte Karl Fohr zunächst die damals längst bekannte Technik auskristallisierte Salicylsäure in polarisiertem Durchlicht in farbenprächtige Bänder und Streifen zu verwandeln. Dabei fanden sich bei den so fotografierten Präparaten sogenannte Störstellen, diffuse, graue und griesähnliche Massen. Einem Zufall ist seine Entdeckung zu verdanken, dass sich in solchen Störstellen, zwar sehr selten, aber bis dato ungesehene Kristallgebilde von unwahrscheinlicher Schönheit und Farbenpracht ausbilden können.
Durch experimentelle Zugriffe können nun Störstellen provoziert, organische Säuren können gemischt werden, Abkühlungsprozesse können beschleunigt und verlangsamt werden. Verschiedene Filter werden ausprobiert, Doppelbelichtungen angefertigt und, und, und. Unbegrenzte Möglichkeiten also. Und so entsteht vor unseren staunenden Augen eine wirklich-unwirkliche Kristallwelt, die regenbogenfarbig und floral strukturiert starren Farbharmonie- und Formvorgaben scheinbar spottet.
Ganz im Sinne Paul Klees Diktum „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, Kunst macht sichtbar“ nimmt der Künstler den Bildbetrachter auf seine Reise in die Mikrosphäre hinein und wir sehen Natur wie wir sie nicht gekannt haben.
Die expressive Vielfarbigkeit und –förmigkeit, die uns in jeder Fotografie entgegen leuchtet und uns scheinbar atemlos macht vor der schieren Unendlichkeit der Naturerscheinungen, wird nur noch von der scheinbaren Unfassbarkeit übertroffen, dass alle Motive grundsätzlich das Gleiche zeigen.